17. Februar 1500
Die Schlacht bei Hemmingstedt
Von Dr. Volker Arnold
ehem. Leiter des Museums für Archäologie und Ökologie Dithmarschen
Dithmarschen, Land an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste zwischen Eider, Elbe und Nord-Ostsee-Kanal, gehörte seit 1227 zum Erzbistum Bremen. Vor allem seit 1434 entwickelte es sich zunehmend zu einer unabhängigen Bauernrepublik, die ständig von den Eroberungsansprüchen der umliegenden Fürsten bedroht wurde. Vor 500 Jahren konnten die angreifenden Kräfte ein letztes Mal in der Schlacht bei Hemmingstedt abgewehrt werden.
Was sich vor mehr als 500 Jahren ereignete
Ein Heer des dänischen Königs Johann (rechts im Bild) und seines Bruders Friedrich von Holstein (links), angeführt von der berüchtigten Schwarzen Garde, war in Eroberungsabsicht über Albersdorf in Dithmarschen eingefallen, hatte Meldorf erreicht und dort ein Blutbad angerichtet - Die Eroberung von Meldorf.
Trotz einsetzendem Tau- und Regenwetters gab König Johann drei Tage später den Befehl zum Weitermarsch durch das Tiefland nach Norden. Die Dithmarscher öffneten die Deichsiele - Das Heer, der Landweg und das Wasser - und besiegten die auf dem Weg nach Hemmingstedt von der Flut eingeschlossenen Feinde vernichtend am 17. 2. 1500. Die Helden waren Wulf Isebrand und der eher sagenhafte Reimer von Wiemerstedt - Die “Helden“ der Dithmarscher und Der Nachruhm und dessen Auswüchse. Der Ausgang der Schlacht konnte die Kräfte der Selbstverwaltung noch ein letztes Mal stärken und die Unterwerfung Dithmarschens noch um fast 60 Jahre verzögern - Machtverhältnisse und Folgen. Vielen Dithmarschern galt und gilt sie als das wichtigste historische Ereignis in ihrer Geschichte.