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Der Finder Niels Peters und sein Fund: Auf der mittleren und der rechten Wange sind Rosettenschnitzereien. Die Inschrift auf der rechten Wange verweist vermutlich auf die Stifter der Gestühlswangen. Foto: Dithmarscher Landesmuseum

Dithmarscher Landesmuseum: Kleiner Schatz - große Freude

MELDORF. Zurzeit sind die Arbeiten am Dithmarscher Landesmuseum in vollem Gange. Vor einigen Wochen stieß Niels Peters beim Verlegen von Stromleitungen auf einen Schatz: Er hat drei Gestühlswangen aus dem 16. Jahrhundert auf dem Dachboden des alten Museumsgebäudes gefunden.

Als Gestühlswangen bezeichnet man die Seitenteile von Kirchenbänken. Die kunstvoll geschnitzten Arbeiten stellen zum Beispiel religiöse Motive oder Wappen dar. Peters arbeitet bei der Firma Elektro Jans aus Tönning. Das Handwerksunternehmen ist für die Erneuerung und Neuinstallation der Sicherheitsbeleuchtung und der Grundinstallation zuständig. Er wollte auf dem Dachboden Leitungen verlegen und entdeckte die Wangen, die er auf den ersten Blick für gewöhnliche Holzbretter hielt: „Als ich die Holzbretter umdrehte sah ich die Verzierungen. Ich wusste, das muss etwas Besonderes sein. Ich sagte dem Restaurator des Landesmuseums Olaf Möller Bescheid. Er ist aus allen Wolken gefallen und hat sofort den Wert erkannt.“

Die entdeckten Wangen stammen aus den frühen Sammlungsbeständen des Museums. Sie werden gereinigt und im Museumsdepot eingelagert. Die Wangen wurden dem Museum im späten 19. Jahrhundert vom Kirchenvorstand Meldorf übergeben. Sie stammen aus dem Meldorfer Dom.

Museumsleiterin Dr. Jutta Müller freut sich über den Fund: „Das ist ein besonderer Schatz, der sich für lange Zeit unentdeckt stets in unserer Nähe befand, direkt unter dem Kirchenraum. Es ist ein Rätsel, wie die Gestühlswangen auf den Dachboden gelangt sind.“

Ob bzw. wo die gefundenen Gestühlswangen in der neuen Dauerausstellung im Dithmarscher Landesmuseum sofort ihren Platz finden können, wird nun von den Fachleuten im Rahmen ihrer konzeptionellen Arbeit geprüft.