Zur Navigation springen Zum Inhalt springen
Zuständigkeitsfinder Bürgerportal
Landrat Thorben Schütt und Kreispräsidentin Ute Borwieck-Dethlefs gratulieren dem Preisträger Frank Trende. Foto: Kreis Dithmarschen
Die Verleihung des Kulturpreises fand im Dithmarscher Landesmuseum in Meldorf statt. Foto: Kreis Dithmarschen

Dithmarscher Kulturpreisträger 2025: Frank Trende – als Forscher und Autor verbunden mit Dithmarschen

MELDORF. Frank Trende ist Träger des Kulturpreises des Kreises Dithmarschen 2025. Kreispräsidentin Ute Borwieck-Dethlefs und Landrat Thorben Schütt überreichten die Urkunde an Trende am 19. November 2025 im Dithmarscher Landesmuseum in Meldorf. Zur Preisverleihung hielt Bernd Rachuth, Senior-Koordinator beim Boyens Buchverlag und Ehrenvorsitzender der Klaus-Groth-Gesellschaft, die Laudatio. Finja Baaß und Abbygale Neitz, Dithmarscher Musikschule, sorgten für das Rahmenprogramm.

Kreispräsidentin Ute Borwieck-Dethlefs beglückwünschte den Kulturpreisträger: „Die Leistungen von Frank Trende für die Kultur und Geschichte Dithmarschens sind herausragend. Dabei versteht er sich nicht als klassischer Historiker, sondern als Aufklärer, der Zusammenhänge sichtbar macht und Geschichte lebendig vermittelt. Sein umfangreiches Werk zeugt auch von einem kritischen, analytischen Blick auf die eigene Heimat. Besonders seine Forschungen zum Nationalsozialismus haben wichtige Impulse gesetzt, etwa für die Entwicklung der Neulandhalle als Historischen Lernort.“

Landrat Thorben Schütt gratulierte Frank Trende zur Auszeichnung: „Als echter Dithmarscher, der seiner Heimat stets verbunden geblieben ist, hat er im Verein für Dithmarscher Landeskunde, als Autor im Boyens Verlag und weit darüber hinaus bleibende Spuren hinterlassen. Aus unserer gemeinsamen Zeit in der Staatskanzlei weiß ich, wie sehr ihm seine Heimat am Herzen liegt. Unser Austausch hilft mir als Landrat noch immer, meine eigene Region noch besser zu verstehen. Genau dieses Verständnis der eigenen Heimat vermittelt Trende bis heute vielen Menschen.“

Frank Trende: Autor, Forscher und Herausgeber

Frank Trende wurde 1963 in Marne geboren und ist in der Gemeinde Friedrichskoog, in Dieksanderkoog aufgewachsen. Aktuell lebt er in Groß Vollstedt. Die Geschichte und Kulturgeschichte Dithmarschens stellt Frank Trende in zahlreichen Aufsätzen, Büchern und Vorträgen dar. Seit der Eröffnung des Skatclubmuseums in Marne beschäftigt er sich mit der regionalen Kulturgeschichte. Der Autor beschäftigte sich erstmals 1985 mit der Geschichte der Neulandhalle und des ehemaligen „Adolf-Hitler-Kooges“. Trende publizierte im Jahr 2010 „Neuland! War das Zauberwort: Neue Deiche in Hitlers Namen“. Das Werk gilt bis heute als Standardwerk zur nationalsozialistischen Landgewinnung und legte die Grundlage für den Historischen Lernort Neulandhalle. Seine Themen und Arbeiten finden bundesweit Anerkennung.

In Büchern über die "Schlacht bei Hemmingstedt" (2000) und "Heinrich von Zütphen" (2024) setzt er sich mit der Rezeption der Dithmarscher Bauernrepublik auseinander.

Themenschwerpunkte seiner Forschung sind zum Beispiel der Märchensammler und Germanist Karl Viktor Müllenhoff [z.B. „Karl Müllenhoff – Ein Lebensbild“ (1991) und „Schleswig-Holsteinisches Sagenbuch“ (2004), „Müllenhoff-Lesebuch“ (2018) „Von Königstöchtern und märchenhaften Frauen (2021)] und der Meldorfer Forschungsreisende Carsten Niebuhr [„Reisebeschreibungen nach Arabien und anderen umliegenden Ländern“ (2018)]. 2022/2023 hat er gemeinsam mit Moritz Kirsch die nachgelassenen Aufzeichnungen von Sarah Kirsch veröffentlicht („Ich will nicht mehr höflich sein / Tagebuch aus der Wendezeit“ und „Der Sommer fängt doch so an! Tagebuch 1990“). Auch setzt sich Trende mit der Geschichte und Kultur Schleswig-Holsteins auseinander. Dazu zählen zum Beispiel die Bücher „Schleswig-Holstein in den 50er Jahren“ (2006) „Literarische Reisen zwischen Nord- und Ostsee“ (2009) und „1918 – Revolution in Kiel“ (2008). Außerdem war Trende viele Jahre Redaktionsleiter der Zeitschrift Dithmarschen, die vom Verein für Dithmarscher Landeskunde herausgegeben wird.

Dithmarscher Kulturpreis

Seit 1984 wird dieser Preis an Personen verliehen, die sich in besonderer Weise für die Kultur in der Region engagieren. Der Preis umfasst eine Vielzahl von Disziplinen, darunter Malerei, Theater, Literatur, Musik, Film, Brauchtum, Geschichte und Forschung. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro.

Der Preis wird in erster Linie an Einzelpersonen verliehen, die entweder in Dithmarschen geboren sind, dort leben oder sich durch langjährigen persönlichen Einsatz auf außergewöhnliche Weise um das kulturelle Leben in der Region verdient gemacht haben. Es besteht auch die Möglichkeit, den Kulturpreis an mehrere Personen für eine gemeinschaftliche Leistung oder ein gemeinsames Projekt zu vergeben.

Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger:

2000                      Sarah Kirsch, Dichterin

2001                      Zeitschrift „Dithmarschen“ des Vereins für Dithmarscher Landeskunde

2003                      Prof. Dr. Reimer Bull, Professor für Deutsch und   
                                Niederdeutsch an der Universität Kiel

2006                      Paul Heinrich Gnekow, Bildhauer

2008                      Wöhrdener Kageln, Volkstanzgruppe des Landfrauenvereins Wöhrden

2010                      Professor Eckart Besch, Vorsitzender der Brahms-Gesellschaft Schleswig-   Holstein

2013                      Klaus Florian Vogt (Verliehen 2014), Tenor

2017                      Manfred Schlüter, Schriftsteller und Illustrator

2022                      Heiner Egge, Schriftsteller

2025                      Frank Trende, Forscher und Autor